Endlich ist es soweit. Mein Job ist es, eine Zip Line Anlage (Flying Fox, Seilbahne) zu zertifizieren. Es hat sich herausgestellt, dass es Sinn macht, schon während der Bauarbeiten dabei zu sein, da man frühzeitig korrigierend eingreifen kann.
Zuerst muss eine Erstbesteigung auf den Turm gemacht werden.
Das ist nicht ganz einfach, weil die Aufstiegsleiter oben zugeschweißt ist. Das merkt Wolfi nach 40 anstrengenden metern Aufstieg. Das nennt man Zustiegssicherung auf Koreanisch. Man muss queren und an der Turm-Außenseite hinaufsteigen.
Wolfi bewältigt das aber bravurös und ich steige, durch eine Steigklemme gesichert, auf.
Schon sehr scary.
Die Aussicht ist super, der Arbeitsplatz wackelig, der Boden unsicher.
Wolfgang befestigt die Rollen, an denen einmal das Stahlseil befestigt wird.
Dann ist Abseilen angesagt:
Danach fahren wir zum wohlverdienten Mittagessen nach Jecheon. Heute ist Buddhas Geburtstag, alles zu, aber wir finden trotzdem in einer Nebengasse
ein kleines Lokal, von dem ich annehme, dass es noch nicht sehr oft Touristen aus Österreich gesehen hat. Wir unterhalten uns auf koreanisch und nicken freudig zu dem, was wir für einen Speisevorschlag halten. Es kommt dann innerhalb von Minuten auch ein Tisch voll verschiedener Speisen daher. grün, rot, braun, gelb,... etwas brodelt in der Pfanne am Tischofen.
Premiere für mich - koreanisches Essen. Ich bin, was Essen betrifft, sehr konservativ. Aber hier probiere ich einiges, weil ich weiß, da ist kein Käse drin.
Ich mag keine scharfe Speise, aber das ist sehr scharf. Der Seetang fischelt. Eine braune Masse schaut so aus wie die Gallertkörper zum Testen von Schusswaffen (copyright Philipp Strasser), knuspriges Ess-Holz ist auch dabei.
Es drückt im Magen, die Augen tränen, alle machen seltsame Geräusche. Hüsteln, würgen, schnupfen, Taschentücher werden gezückt.
Also an das Essen möchte ich mich nicht gewöhnen.
Mit Magendrücken fahren wir wieder ins Hotel, es schüttet, wir erfahren, dass man hier bei Regen nicht arbeiten darf.
Es stört mich übrigens nicht, anbetracht der Nähe zu den japanischen Kern-Schmelzöfen möchte ich eh nicht zuviel in den Strahleregen.
Kontemplativer Nachmittag ist angesagt, ich habe Zeit, Emails zu bearbeiten.
Dienstag, 10. Mai 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen